Donaumünster.
Der letzte Tag vor dem Beginn unserer großen Reise! So richtig vorstellen können wir es uns noch nicht, was das kommende Jahr alles bringen wird, obwohl die Planungen dafür schon vor zweieinhalb Jahren begonnen haben – im Februar 2014, als wir erfuhren, dass es mit dem dreijährigen Auslandsschuldienst in Saudi-Arabien nichts werden würde und Plan B aktivierten: Einen Antrag auf Teilzeitbeschäftigung nach dem Freistellungsmodell stellen – also ein Sabbatjahr beantragen. Zwei Jahre Vollzeit arbeiten, das dritte dann frei; und das, so hatten wir früh entschieden, wollten wir auf jenem Kontinent verbringen, auf den wir bislang beide noch keinen Fuß gesetzt hatten – Südamerika.
Momentan schwankt unsere Stimmung zwischen Aufregung, Vorfreude und Ungewissheit. Aber nur dann, wenn das straffe Vorbereitungsprogramm uns gerade Zeit zum Nachdenken lässt. Es gab ja so viel zu beachten in den letzten Wochen: Angefangen bei unserem erst vor einem halben Jahr bezogenen Haus, für das wir einen Zwischenmieter suchten (und gefunden haben), über das nicht ganz unkomplizierte Thema Auslandskrankenversicherung und die Überprüfung des Impfschutzes sowie der Reiseapotheke bis hin zum Abmelden (was wir gestern erledigt haben) und Unterstellen unserer Autos. Und, und, und…
Dann natürlich das Reisegepäck: Klamotten und Ausrüstung für ein ganzes Jahr, das uns in die unterschiedlichsten Klimazonen führen soll, wenn man nur zwei Rucksäcke und zwei kleine Tagesrucksäcke zur Verfügung hat – da musste ganz genau überlegt werden, was man wirklich mitnimmt! Noch liegt alles fein säuberlich aufgereiht auf dem Boden; die Nagelprobe kommt jetzt dann beim Packen.
Nicht zu vergessen das Abschied nehmen: Familie und Verwandte, Freunde und Kollegen wollten uns ihre guten Wünsche mit auf den Weg geben. Das war schön, machte das Loslassen aber auch noch ein Stück schwieriger. Und wie oft wurden wir gefragt: „Kann ich denn auch mal erfahren, wo ihr euch so rumtreibt?“ Einer der Gründe, diesen Blog einzurichten – er erleichtert mit Sicherheit das Nachverfolgen unserer Route und auch die Kontaktaufnahme, wer das möchte.
Morgen wird Cindy uns nach München an den Flughafen bringen, und dann heißt es für ein ganzes Jahr „Lebewohl“ nicht nur zu ihr, sondern zu Deutschland, zu Europa zu sagen und sich einzulassen auf einen uns bislang fremden Kontinent, eine andere Mentalität, eine Sprache, von der wir bisher nur Bruchstücke beherrschen… Unsere Reiseroute wollten wir ganz bewusst nicht zu detailliert planen – deswegen haben wir von Zuhause aus nur den Flug nach Quito/Ecuador und einen zweiwöchigen Sprachkurs mit Aufenthalt in Gastfamilien gebucht, der nach einer Woche in der Metropole im Andenstädtchen Otavalo fortgesetzt werden soll. Der Leiter der Sprachschule Ailola, Señor Eugenio Cordova, wird uns morgen Nacht persönlich am Flughafen abholen. Wir werden hoffentlich Eindrücke und Erfahrungen sammeln, die uns das gesamte weitere Leben begleiten werden! Es kribbelt immer stärker…!
Genießt die letzte Nacht im eigenen Bett. Für euren Start in ein neues Leben und wenn nur für einJahr ist , wünschen wir euch das Beste!! Wir werden euch gerne über diesen Blog begleiten und freuen uns mit euren Erfahrungen an dem Abenteuer teilhaben zu dürfen. Euch alles Gute☺ T&B
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