Otavalo.
An Samstagen bittet Familie Basantes eigentlich erst um 8.30 Uhr zum Frühstück – es ist schließlich Wochenende. Doch unsere Abreise erfordert heute eine Änderung: Wie an den Schultagen frühstücken wir um halb acht, denn eine halbe Stunde später fährt bereits ein Auto vor. Der von der Schule organisierte Chauffeur Paúl bringt uns in gut 30 Minuten zum Busterminal Carcelén im Norden Quitos. Die ersten Eindrücke von so einem großen Busbahnhof sind etwas verwirrend, doch Paúl nimmt uns die Arbeit ab: Er kauft die Tickets (2,50 US-Dollar pro Person – Dollar sind in Ecuador seit 2000 übrigens offizielles Zahlungsmittel, nachdem die alte Währung inflationsbedingt wertlos wurde), die die Schule für uns übernimmt, und geleitet uns anschließend noch bis zum Bus. Unsere Rucksäcke lassen wir vorsichtshalber nicht in den Gepäckraum verfrachten, sondern nehmen sie mit hinein. Dort warten reservierte Sitzplätze auf uns.

Nach zweistündiger Fahrt durch eine tolle, abwechslungsreiche Gebirgslandschaft erreichen wir Otavalo, die etwa 50.000 Einwohner zählende, auf 2.500 Metern und damit gut 300 Meter tiefer als Quito gelegene Provinzstadt in Ecuadors Norden. Damit sind wir von der Süd- auf die Nordhalbkugel gereist: in Ecuador ein Katzensprung! Am Terminal suchen wir unsere neuen Gastgeber, die uns hier abholen sollen. Aber niemand geht auf uns zu, keiner scheint hier auf uns zu warten… Was nun? Wir haben zwei Telefonnummern von Familie Iza Faillos, doch einmal erreichen wir nur den Anrufbeantworter und die andere Nummer funktioniert überhaupt nicht. Eindeutiger Fall von „bestellt und nicht abgeholt“! Nach vielleicht 20 Minuten löst sich die Situation auf: Mutter Leonor taucht auf, entschuldigt sich für die Verspätung, ruft ein Taxi und bringt uns zu sich nachhause.

Am frühen Nachmittag unternimmt sie mit uns einen Spaziergang in die Innenstadt. Vorbei an den kleinen, aber sauberen Häuschen der Vorstadt erreichen wir das Zentrum, in dem jeden Samstag ein weithin bekannter Markt stattfindet, auf dem Bauern, Händler und Kunsthandwerker der Umgebung auf der Plaza de Ponchos und in zahlreichen Nebenstraßen ihre Stände aufgebaut haben. Da der Großteil der Einheimischen indigene Wurzeln hat, sind die angebotenen Waren zumeist in traditioneller Weise und in den überlieferten Farben und Formen hergestellt.

Ein Fest für das Auge! Bunte Stoffe und Trachten, Wandteppiche, Umhängetaschen und Schals, Gemälde, Panflöten, Schnitzereien und steinerne Skulpturen sind nur einige der zahlreichen attraktiven Angebote, die Interessenten aus nah und fern und natürlich auch Touristen anlocken. Trotzdem hat sich der Markt viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt.

Lebensmittel aller Art werden hier und auf dem kleineren, völlig untouristischen Marktplatz mit dem schönen Namen Copacabana ebenfalls feilgeboten. Die Mehrzahl der vielen Früchte- und Gemüsearten kennen wir nicht einmal dem Namen nach.

Zu kaufen gibt es aber auch verschiedene Getreidesorten und frisch geschlachtete Hühner. Die liegen einfach gestapelt auf den Verkaufsständen – an eine Kühltheke denkt hier niemand auch nur im Entferntesten.

Leonor führt uns noch durch einige weitere Straßen dieser wirklich netten kleinen Stadt. Besonders schön ist es rund um den Parque Bolívar, der vom Rathaus und der Kirche San Luis gesäumt wird und mit Palmen bestanden ist. Wir werden uns das Städtchen sicher noch genauer anschauen, wir haben ja eine Woche Zeit dafür. Für heute kehren wir erst einmal zurück in unser Domizil in der Vorstadt Ciudadela Imbaya.

Test!
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Hallo ihr Beiden!
Wie man euerem Reiseblock entnehmen kann geht es euch sehr gut, und habt auch schon die ersten Eindrücke von diesem schönen Land machen bekommen.
Sehr gespannt verfolgen wir fast täglich eure sehr interessante und ausführliche Berichterstattung. Das mit dem Reiseblock ist wirklich eine super Sache um seine Eindrücke an den Mann bzw. Frau zu bringen! Wir hoffen das es euch weiterhin gut gehen wird, und warten schon gespannt auf den nächsten Bericht! Wir sind auch gerade in Spanien, wo wir noch ca 10 Tage bleiben werde, bevor wir dann alle zusammen noch für 10 Tage in die Schweiz fahren werden. Dann glaube ich wird es wieder Zeit sich auf den schulischen Alltag einzustellen, von dem ihr ja für nun 1 Jahr Abstand nehmen könnt. Wir wünschen euch auf jedenfalls weiterhin viel Spaß vor allem bei eurer zweiten Schulwoche und natürlich auf euren weiteren Ausflügen! Macht weiter so!
Werden uns dann wieder melden!
Macht’s gut bis dahin!
Sepp und Ester
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Hihi. Dein Test hat funktioniert!!
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