Vilcabamba.
Der Sonntag ist ein echter Ruhetag. Und das hat mehrere Gründe: Auf unserer Terrasse ist es so idyllisch, dass man hier locker einen Tag verträumen kann; nach dem ausgedehnten gestrigen Abend sind Kopf und Beine noch schwer und müde; und außerdem ist es schon morgens um neun Uhr ziemlich warm. Zum Wandern nicht ideal… Im Restaurant kommen wir mit Nina und Oliver aus Wiesbaden ins Gespräch, die vorgestern mit uns aus Cuenca hierhergekommen sind. Sie sind schon ein paar Monate unterwegs: Nach Kuba und Costa Rica ist Ecuador bereits ihre dritte Station, nun wollen sie wie wir weiter nach Peru. Das junge Paar hat noch wesentlich weiterreichendere Pläne als wir: Sie haben zuhause die Jobs gekündigt und die Wohnung aufgelöst. Vielleicht finden sie in Australien ja Arbeit und bleiben dort… Zuvor stehen aber erst einmal Los Angeles, Fidschi und Neuseeland auf ihrem Reiseplan. Auch sie schreiben übrigens einen Blog: Unter http://www.travelmap.world/ kann man ihre Reiseerlebnisse nachverfolgen.

Am Montag sind die Wetterbedingungen und die Fitness besser: Es ist bewölkt, die Nachwirkungen des XXL-Abends sind verflogen, wir packen nach dem Frühstück den Wanderrucksack und nehmen den San José-Trail unter die Füße. Rund um Vilcabamba gibt es eine Reihe von unterschiedlich langen und anspruchsvollen Wanderwegen – alle sind von „Izhcayluma“ ausgewiesen und markiert; an der Rezeption kann man sich für den gewünschten Weg eine detaillierte Karte ausleihen. Dieter hat uns den Grund dafür schon erklärt: „Die Gemeinde tut in der Richtung nichts, da sind wir eben selbst aktiv geworden!“ Ganz nach dem Motto: Nicht rummaulen, sondern handeln…

Uns hilft dieses Engagement dabei, die Umgebung ein bisschen näher kennenzulernen. Bei idealem Wanderwetter – der viertelstündige Regenschauer stört überhaupt nicht – laufen wir den der Lodge gegenüberliegenden Berg hinauf.

Dabei kommen wir an einigen protzigen Villen vorbei, die wahrscheinlich amerikanischen Rentnern gehören und genießen den weiten Blick über die vielgestaltige Berglandschaft.

Beim Abstieg hinunter in Richtung Ort wandern wir einen Wasserkanal entlang, der die Gärten und Obstplantagen versorgt – das erinnert uns sehr an die Levadas, wie wir sie auf Madeira kennengelernt haben.

Durch das Tal rauscht der Río Vilcabamba, über den eine schmale hölzerne Brücke führt – sie ist aber groß und offensichtlich auch stabil genug, dass auch Autos sie passieren können.

Gleich dahinter liegt ein als „Naherholungsgebiet“ ausgewiesenes Gelände. Neugierig gehen wir zum Eingangstor und stellen fest: Dahinter befinden sich ein kleines Freibad und – ein Zoo! Für den Preis von 0,75 Dollar pro Person dürfen wir den Tiergarten besuchen. Der besteht aus einer großen Grünfläche, auf der sich ein Kinderspielplatz und Grillplätze befinden, und ein paar mit Maschendrahtzaun umgebenen Gehegen. Da gibt es ein paar Affenkäfige, in denen die armen Tiere eigentlich gar nicht anders können, als einen Lagerkoller zu kriegen.

Außerdem sieht man eine Schildkröte, einen Leguan, Agutis (eine recht große mittel- und südamerikanische Nagetierart, die fast als einzige in der Lage ist, die harten Paranüsse zu knacken) und einige verschiedene Vogelarten, unter anderem bunte Papageien und den imposanten Königsgeier.

Aus der Reihe fällt ein riesiger Strauß; interessant ist aber auch, dass hier europäischen Gänsen und einer chilenischen Hühnerart jeweils ein eigenes Gehege gewidmet ist. Alles in allem ist dieser „Zoo“ aber eine eher traurige Angelegenheit: Gerade die Affen werden sicher nicht artgerecht gehalten, der einsame Strauß kann einem auch Leid tun, und recht viel zu sehen gibt es sowieso nicht. Okay, für den Eintrittspreis…

Hallo
Es ist immer wieder toll von euren Erlebnissen zu lesen. Finde es super, was ihr schon in diesen wenigen Wochen gesehen und erlebt habt.
Euch weiterhin eine schöne Zeit..😀👍
LG Lioba
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Hallo Lioba!
Du bist ja wirklich eine treue Leserin!
Wie ist es eigentlich in der Schule angelaufen? Passt es mit dem Stundenplan? Haben wir viele neue Kollegen? Richte bitte allen schöne Grüße aus!
Wir werden in zwei Stunden die „Monheimer“ Lodge verlassen und uns auf eine zweitägige Reise Richtung Peru begeben. Wird allmählich Zeit für die erste Grenzüberquerung…
Liebe Grüße
Jana und Wolfgang
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