El Chaltén.
So einen Traumtag wie am Donnerstag gibt es in den patagonischen Anden selten. Doch das Wetter ist tags darauf gut genug, um eine weitere Wanderung in Angriff zu nehmen: hin und zurück mit 22 Kilometern kaum weniger lang als die gestrige, mit der Hoffnung, eine weitere der spektakulären Landschaftspanoramen rund um El Chaltén zu erleben.

Alle Wünsche lassen sich heute nicht erfüllen: Ein hartnäckiges Wolkenfeld verhüllt die steile Bergspitze des Cerro Torre. Der 3.128 Meter hohe Gipfel gilt aufgrund seiner steilen Granitwände als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Welt; nach einigen fehlgeschlagenen oder nicht anerkannten Versuchen gelang erst 1974 dem Italiener Casimiro Ferrari die offizielle Erstbesteigung. Der dramatischen Geschichte vorangegangener Expeditionen ist ein Spielfilm gewidmet, den der deutsche Regisseur Werner Herzog 1991 gedreht hat.

Auch wenn wir die Felsnadel des Torre nicht zu Gesicht bekommen: Die herrliche Natur entlang des unten im Tal dahinrauschenden Río Fitz Roy lässt die Wanderung wieder zu einem richtig schönen Erlebnis werden.



Highlight ist das Ziel der Wanderung: Der Gletschersee Laguna Torre zu Füßen des Bergriesen, in den der Glaciar Grande kalbt. Zahlreiche kleine Eisschollen sind von ihm abgebrochen und treiben auf die gegenüberliegende Seite zu, an der wir uns einen sonnigen Platz für die Mittagsbrotzeit suchen. Einige haben sich in den Ufersteinen verfangen, so dass wir unseren Rastplatz sogar mit echtem Gletschereis dekorieren können!




Auf dem Rückweg zieht der Himmel bedenklich zu, doch wir kommen ungeachtet anderslautender Wettervorhersagen trockenen Fußes in unserem Hostel an. Und nach zwei anstrengenden Wandertagen lassen wir es am letzten Tag des Jahres 2016 ruhig angehen. In einem der Supermärkte des Ortes versorgen wir uns mit Grillfleisch, Kohle und Salat, nachmittags probieren wir das wirklich gute Bier, das in einer der mittlerweile drei existierenden Mikrobrauereien von El Chaltén hergestellt wird.

Am Abend werfen wir den Grill an, der uns vom supernetten, freakigen Hostelbetreiber Sebastián – aus Buenos Aires, 40 Jahre alt, dort früher Rechtsanwalt, jetzt im Sommerhalbjahr als Teilzeit-Junggeselle in El Chaltén – zur Verfügung gestellt wird. Echtes argentinisches Steak von richtig guter Qualität ist also unser Silvestermenü!

Der Grill ist groß genug, dass auch andere Hostelgäste ihr Fleisch drauflegen können. Beim Essen bilden wir einen großen Tisch mit zwei Franken aus Bamberg und Würzburg, zwei jungen Württembergern aus Leutkirch und zwei deutschen Mädels, die gerade in Buenos Aires studieren – es wird ein richtig netter Abend, und wir müssen gar nicht oft auf die Uhr schauen, bis es auch hier, vier Stunden später als zuhause in Deutschland, Mitternacht ist und das Jahr 2017 anbricht.

Das ganze Hostel, in dem unter anderem auch italienische und slowenische Kletterer ihr Quartier aufgeschlagen haben, prostet sich zu – auf ein gutes neues Jahr, das uns bis August hoffentlich noch viele schöne Reiseerlebnisse auf diesem hochinteressanten und so vielfältigen Kontinent bescheren wird!

Happy new year! Always great pictures!
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Hi Kara!
Thanks a lot for your wishes and for appreciating our pictures :_)
Also all the best for you in the new year!!!
Jana and Wolfgang with Denise and Peter
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