Punta del Diablo.
Wir machen Urlaub vom Reisen! Wenn man so lange wie wir unterwegs ist und fast jeden Tag neue Eindrücke aufnimmt, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sich nach Ruhe sehnt. Auch das tägliche Organisieren von Unterkünften, Busverbindungen etc. kostet einiges an Energie. Den kleinen Bade- und Fischerort Punta del Diablo, an der uruguayischen Atlantikküste unweit der Grenze zu Brasilien gelegen, haben wir uns dafür schon vor vielen Wochen ausgeguckt und uns für zwei Wochen ein kleines Ferienhäuschen gemietet, in dem wir bis zum 15. März bleiben werden.

Um in das nicht einmal 1.000 Einwohner zählende, erst 1935 gegründete Dorf zu gelangen, setzen wir am Mittwochmorgen ein letztes Mal unseren Geely LC in Bewegung – die Fahrt geht allerdings nur von unserem Hostel in Maldonado bis zur wenige Kilometer entfernten Agentur des Autovermieters dollar in Punta del Este. Der Angestellte grummelt zwar etwas herum, als wir ihm den kaputten Reifen zeigen, und bemängelt die nicht mehr ganz fit aussehende Felge; aber nach einem Anruf in seiner Zentrale entlässt er uns ohne Scherereien. Soviel wie wir vom Telefonat verstehen, wundert sich der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung über nichts, als er erfährt, um welches Auto es sich handelt…
Erleichtert laufen wir die paar Schritte zum nahen Terminal hinüber, wo pünktlich um elf Uhr der Bus nach Punta del Diablo startet. Gut drei Stunden fahren wir parallel zur Ostküste nach Norden, ehe die 720 km² große Laguna Negra in Sicht kommt. Sie ist nur durch einen schmalen Landstreifen vom Meer getrennt – und genau hier liegt das Ziel unserer Tagesetappe, über dem jedoch tiefschwarze Wolken hängen. Wenige Minuten vor unserer Ankunft beginnt es wie aus Eimern zu schütten: Wir erleben einen sintflutartigen Regenfall und stellen uns am Terminal von Punta del Diablo erst einmal unter.

So kann es ja nicht lange gießen, denken wir. Doch weit gefehlt: Fast zwei Stunden stehen wir in der kleinen Busbahnhofshalle herum, während draußen die Welt unterzugehen scheint. Bei diesen Bedingungen stellen auch die Taxi-Fahrer ihre Dienste ein, zumal es zwischenzeitlich sogar hagelt (der Angestellte der Touristen-Information drückt es auf Spanisch so aus: „So lange die Steine vom Himmel fallen, fahren die Taxis nicht!“).

Auch dieses Warten hat ein Ende: Schließlich bringt uns doch ein mutiger Chauffeur zum Büro der Immobilienverwaltung Terrazas del Diablo, in dem wir den Schlüssel für unsere Cabaña bekommen sollen – beziehungsweise so nahe wie möglich. Denn nur die Hauptstraße des Ortes ist geteert; die zum Teil abschüssigen Seitenwege haben sich in reißende Bäche verwandelt und vor allem die unbefestigten Straßenränder teilweise einfach weggespült.

Einige Wasser- und Abwasserleitungen liegen frei; die letzte Abzweigung riskiert auch unser couragierter Fahrer nicht mehr, so dass wir noch 50 Meter laufen müssen. Der Regen hat inzwischen fast aufgehört, aber wie können wir die stark beschädigte und überschwemmte Straße zu dem Verwaltungsgebäude überqueren? Direkt bei der Einfahrt zum Haus scheint das möglich zu sein; Jana geht voll bepackt weiter… doch urplötzlich bricht unter ihr die Straße weg! Mühsam kämpft sie sich aus dem ungefähr einen halben Meter tiefen schlammigen Loch, in das sie gefallen ist, heraus, unterstützt von einem Angestellten der Immobiliengesellschaft, dem aber das Gleiche widerfährt. Zum Glück ist beiden außer dreckigen Hosen nichts passiert!

Wir nehmen unsere Schlüssel in Empfang und werden mit einem rustikalen Pick-Up quer durch den Ort zu unserem Ferienhäuschen gebracht. Auf dieser kurzen Fahrt sehen wir, wie verheerend das Unwetter in den vergangenen zwei Stunden gewütet hat: Viele Straßen sind zum Teil weggebrochen und unpassierbar, das Wasser schießt unvermindert die Abhänge hinab, ganze Masten mit Stromzählern hat es herausgerissen… Da wundert es nicht, dass in unserer Casa Iruya Strom und Wasser ausgefallen sind.

Zumindest sind wir glücklich angekommen, sehen uns in der Cabaña um und stellen fest, dass wir damit wirklich eine gute Wahl getroffen haben: Das ganz aus Holz erbaute Stelzenhaus ist erst ein paar Jahre alt, die Küche gut ausgestattet, das Bad sauber und das Schlafzimmer mit Moskitonetz und Klimaanlage ausgerüstet. Dank seiner Lage auf einem sandigen Hang hat es keine Wasserschäden davongetragen; vom Balkon genießen wir einen weiten Blick über den Ort bis zum Meer, und zwei kleine Supermärkte sind nur einen kurzen Fußmarsch entfernt.


Vorbei an überschwemmten Häusern und Entwässerungskanälen, die immer noch den Charakter von Sturzbächen haben, laufen wir, ehe es dunkel wird, zu einem dieser Lebensmittelläden – auch er ist nur zu erreichen, indem man durch knöcheltiefes Wasser watet. Als wir mit einer Grundausstattung an Essen und Getränken zurückkehren, stellen wir zu unserer Freude fest: Strom und Wasser sind wieder da – der Urlaub kann beginnen!



Zumal uns am nächsten Morgen strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen begrüßen – jetzt sind wir richtig in Punta del Diablo angekommen, lernen auch den wunderschönen Sandstrand kennen und wissen nun endgültig, dass wir es hier gut vierzehn Tage aushalten können. Also nicht wundern, wenn bis Mitte des Monats nicht viele neue Beträge folgen werden!


Hallo ihr zwei,
wünsche euch einen schönen Urlaub. Genießt die Zeit und erholt euch gut. Bei uns ist das Wetter ebenfalls wechselhaft. Die Temperaturen sind des öfteren zweistellig, aber es wird dann auch wieder empfindlich kalt. Nach der kurzen Ferienpause starten wir am Montag wieder mit der Schule.
Also tankt viel Kraft für eure weiteren Reiseziel.😊👍
Liebe Grüße aus der Heimat von Lioba
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Hallo ihr Abenteurer,
da habt ihr euch ja einen super Zeitpunkt für eure Ankunft im Feriendomizil gewählt.
Wenn man das so alles im voraus wüsste und besser im Griff hätte.
Gut, dass euch nichts passiert ist und das Haus nicht weggeslpült wurde. Solche Regenfälle
kennt man aus unseren Breiten eher nicht. Ich habe schon etliche in Asien erlebt. Man kann es
kaum glauben, dass es so schütten kann. Aber auch das ist überstanden, als Tourist
hat man es da etwas leichter in solchen Situationen als die Bewohner. Nun
gönnt euch die Zeit am Meer und Strand und eurem wirklich hübschen Ferienhaus. Es sind doch
viele Eindrücke, die zu verarbeiten sind.
Ich war auch ein wenig unterwegs – etwas kürzer und näher. Am Anfang der Ferien in Saarbrücken mit einer sehr sehenswerten Buddha-Ausstellung im Weltkulturerbe Völklingen.
Nach dem Faschingsfilm der VHS am Faschingsdienstag, den ich nach etlichen Malen nun wieder betreuen konnte, flog ich mit Elke bis Sonntag nach Barcelona. Sehr schön – interessant und erholsam.
Ab dieser Woche habe ich nun wieder mein ursprüngliches Stundenmaß zu halten. Nach mehr als 12 Wochen Schwächeln. Ich hoffe, es bekommt mir. Leider hab ich das Problem der erhöhten Temperatur nach wie vor nicht ausgestanden. Und auch die Ursache ist nicht klar.
Ohne größere Radtouren, Fußmärsche oder Kurse im Sportstudio gehts mir aber weitgehend gut.
Euch gute Erholung und wieder genügend Energie für die Weiterreise.
Liebe Vorfrühlingsgrüße aus dem wieder ziemlich kalten Rain
Birgit
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Hallo ihr lieben Kolleginnen,
nun, da unser „Urlaub“ fast beendet ist, können wir sagen, dass wir uns hier tatsächlich gut erholen und ausruhen konnten!
Vielen Dank für euere lieben Wünsche und begleitet uns weiter auf unserer Reise!
Liebe Grüße
Jana und Wolfgang
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Hallo,
sehr schöner Artikel mit umwerfenden Bildern! Punta del Diablo sieht wirklich schön aus, ich bin mir sicher Ihr könnt euch dort gut von den Strapazen der Reise erholen. Auch Eure Cabaña sieht sehr einladend aus, ich glaube die muss ich ebenfalls mal mieten. Weiterhin einen schönen Urlaub!
Liebe Grüße,
Alexandra
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