Punta del Diablo.

Zwei Wochen Urlaub vom Reisen – bei einer auf ein Jahr angelegten Tour ist solch eine Pause wichtig, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen und gleichzeitig die weiteren Reiseschritte vorzubereiten. Punta del Diablo,  an der uruguayischen Atlantikküste im Osten des Landes gelegen, ist dafür eine sehr gute Wahl: Das Fischerdorf hat sich von einem Austeiger-Mekka zwar mittlerweile zu einem beliebten Badeort entwickelt. Doch da wir erst gegen Ende der Hauptsaison angereist sind und im Land mittlerweile seit eineinhalb Wochen die Schule wieder begonnen hat, ist es hier alles andere als übervölkert. Die ersten Siedler kamen im Übrigen erst vor gut 80 Jahren, 1935 hierher: Wegen ihres asthmakranken Sohnes zog die Familie Rocha ans Meer, baute ein Haus und legte somit den Grundstein für den Ort.

Dörflich-rustikales Zentrum von Punta del Diablo

Der Ortskern an einem kleinen, felsigen Kap, das in den Atlantik hineinragt, besteht überwiegend aus Holzhäuschen, in denen sich eine Reihe von kleinen Restaurants, Kneipen und Lebensmittelläden eingenistet haben. Links und rechts davon ziehen sich weitläufige, wunderschöne Sandstrände die Küste entlang: Nach Norden zu sind es die Playa de los Pescadores, die Playa del Rivero und die Playa Grande, im Südwesten erstreckt sich die Playa de la Viuda entlang der Dünenlandschaft.

Weite Strände, wie die Playa de los Pescadores, laden zum Baden ein

Insgesamt ist Punta de Diablo sehr aufgelockert bebaut: Zwischen den Häusern – viele von ihnen als Ferienwohnungen nur während der Saison bewohnt – befinden sich große Freiflächen, auf denen entweder Bäume stehen oder sich Gräser und Büsche ausbreiten.

Lockere Bebauung an der Avenida Central
Farben lassen den Ort fröhlich wirken
Pampasgras mitten im Ort…

An den meisten Tage scheint die Sonne; die Temperaturen sind im Spätsommer angenehm, sodass wir uns auch ohne Sonnenschirm getrost mal an den Strand legen können.

Badespaß…

Wir erleben aber auch noch einen Tag, an dem nach einem heftigen Unwetter – ähnlich wie bei unserer Ankunft – sechs Stunden lang Strom und Wasser ausfallen. Dafür ist der anschließende Strandspaziergang bei rauer See ein besonderes Erlebnis.

Raue Winde…
…wühlen den Atlantik auf

Da die Casa Iruya über eine tolle Terrasse verfügt, von der aus man einen herrlichen Blick über den Ort hinweg bis zum Meer hat, bleiben wir manchmal auch einfach hier und genießen den Tag.

Eine Terrasse zum Wohlfühlen

Weil wir eine eine eigene Küche haben, gehen wir nur selten zum Essen. Doch wie es manchmal so ist im Leben: An unserem letzten Abend entdecken wir das schönste Lokal von Punta del Diablo.

Guten Fisch gibt’s im Panes y Peces

Die Tierwelt der Umgebung kommt uns zum Teil sogar besuchen: Die grasgrünen Mönchssittiche verstecken sich zwar eher im hohen Gras oder auf Bäumen, sind aber sehr zahlreich anzutreffen.

Mönchssittiche sind häufig zu sehen

Eine Flasche Rotwein auf unserem Tisch übte auf einen mit auffällig langen Fühlern ausgestatteten Käfer eine derart unwiderstehliche Anziehungskraft an, dass er rund um den Verschluss alles ableckte, was Weingeschmack hatte.

Auch ihm schmeckt der Wein…

Sahen wir ihm noch recht entspannt bei seinem Alkoholexzess zu, so warfen wir einen anderen ungebetenen Gast im Handumdrehen wieder aus dem Badezimmer, in dem er sich eines Abends plötzlich eingenistet hatte: Da saß doch tatsächlich ein Skorpion an der Wand!

Als Haustier nicht willkommen: ein Skorpion!

Wichtig war Punta del Diablo für uns aber auch, weil wir hier Zeit hatten, unseren weiteren Reiseverlauf zu überlegen. Wenn wir morgen nach fünf Wochen Uruguay in Richtung Brasilien verlassen, haben wir noch fast fünf Monate Zeit für weitere neue Entdeckungen. Die Grobplanung dafür steht jetzt, und auch den Heimflug haben wir gebucht. Also auf zu neuen (Reise-)Taten…!