Bad Staffelstein.
Die Intensität einer Etappe bemisst sich nicht unbedingt an der Anzahl der Kilometer. Wirft man nur einen Blick auf die Landkarte, dann ist die heutige Tour von Burgkunstadt nach Bad Staffelstein nicht gerade eine lange, aber sie hat es in sich.
Es geht schon mit dem kurzen Abstecher in die Altstadt des 6.500-Einwohner-Ortes los: Um den hübschen dreieckigen Marktplatz mit der spätbarocken Stadtpfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde und dem beeindruckend verzierten Fachwerk-Rathaus als sich gegenüberstehende architektonische Dominanten sowie zahlreichen altehrwürdigen Bürgerhäusern – eines inzwischen zum Deutschen Schustermuseum umgewidmet – als Beiwerk zu erreichen, ist von unserem Hotel aus ein kräftiger Anstieg zu bewältigen.


Arg viel mehr gibt’s in Burgkunstadt allerdings nicht zu sehen. Also starten wir unsere Tour, indem wir den Main überqueren, Altenkunstadt am südlichen Flussufer durchfahren, im Ortsteil Strössendorf das ansehnliche Schloss bewundern und anschließend durch Wald und Wiesen sowie einige kleinere Orte schon bald die Kreisstadt Lichtenfels erreichen.



Ihre Altstadt ist ausgesprochen nett: Es gibt alte Türme und Tore, ein vorbildlich restauriertes Rathaus, eine recht lebendige Fußgängerzone und überall Körbe und andere Flechtwaren als Accessoires im Stadtbild – kein Zufall, schließlich wirbt Lichtenfels mit dem Etikett Deutsche Korbstadt, was auf die jahrhundertealte Flechttradition in der Region verweist.





Das nächste Zwischenziel ist nicht weit entfernt, bringt jedoch einen erheblichen und langgezogenen, teilweise ziemlich steilen Anstieg mit sich – wir unternehmen einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, einem von Balthasar Neumann entworfenen Juwel der Barockbaukunst. Atemlos oben angekommen, bewundern wir die herrliche Ausstattung des Gotteshauses, dessen Vorderfront derzeit leider hinter einem Baugerüst versteckt ist.


Die Brauereigaststätte gleich nebenan ist leider nicht geöffnet – also weichen wir auf einen Gasthof gleich neben der Basilika aus, dessen desinteressierter und schlafmütziger Service uns nicht überzeugen kann.
Anschließend rollen wir rasant ins Tal, bewundern das hoch über dem gegenüberliegenden Mainufer aufragende Kloster Banz nur von der Ferne (die Fahrt dorthin wurde als noch erheblich schwieriger beschrieben) und erreichen schon zeitig am Nachmittag Bad Staffelstein, wo wir in der Pension Edeltraud altstadtnah einchecken.

Der Versuchung, eine Siesta zu halten, widerstehen wir: Wir haben uns hier nämlich noch eine kleine Bergwanderung vorgenommen, und zwar zu dem häufig als Berg der Franken bezeichneten Staffelberg. Etwa 75 Minuten brauchen wir, teils steil ansteigend, um das Gipfelplateau zu erreichen, von dem wir einen weiten Blick übers Maintal und das hier von Süden einmündende Lautertal genießen.





Wieder zurück in der Stadt, gewinnen wir noch einen Eindruck von Bad Staffelsteins beschaulicher, von Fachwerk geprägter Innenstadt und runden den Tag mit einem Restaurantbesuch in einer griechischen Gaststätte ab.


