Miltenberg.
Unser 13. Hochzeitstag beginnt mit einem traditionellen Sektfrühstück und dem Ringetausch im Tiny House zu Reinhardshof. Marina und Christian haben dafür schon einen Morgenspaziergang zum Bäcker unternommen.

Nachdem wir von der Wertheimer Altstadt ja gestern nicht arg viel mitbekommen haben, rollen wir vormittags erst einmal auf der vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße die 200 Höhenmeter bergab in die Innenstadt, die wir über die Tauberbrücke erreichen (die Route, die wir gestern bergauf genommen haben, wäre mit unseren bepackten Rädern talwärts überhaupt nicht machbar gewesen).

Die Wertheimer Altstadt mit ihren Fachwerkbauten, Türmen, Kirchen und engen Gassen ist wirklich sehr sehenswert. Eindrucksvoll auch die Hochwassermarken, die kaum vorstellbare Wasserstände aus verschiedenen Jahrhunderten anzeigen und damit deutlich machen, wie sehr die Stadt am Zusammenfluss von Main und Tauber von den Launen der Naturgewalten abhängig war.




Höhepunkt einer Erkundung von Wertheim ist jedoch im wahrsten Sinne des Wortes zweifelsohne ein Gang hinauf zur Burg Wertheim, die seit dem hohen Mittelalter mächtig über den Dächern der Stadt thront. Beeindruckend ziehen sich die aus dem roten Buntsandstein der Umgebung bestehenden Gemäuer über den Felssporn, der sich hier zwischen die zwei Flüsse schiebt und strategisch der perfekte Ort für den Bau einer solchen Verteidigungsanlage war.




Zurück im Stadtzentrum, schwingen wir uns auf die Räder. Die Etappe führt uns nun zurück auf bayerisches Gebiet: Wir überqueren die Mainbrücke nach Kreuzwertheim, das nicht nur selbst ein ansehnliches barockes Schloss im Ortszentrum – noch heute Wohnsitz des Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg – aufweist, sondern zudem auch den besten Standort für das eindrucksvolle Panorama von Wertheim bildet.


Die dicht bewaldeten Bergrücken von Spessart und Odenwald begleiten uns auf dem weiteren Weg, der bei Faulbach eine längere Unterbrechung nimmt, weil wir dort lange fasziniert das Geschehen in den Schleusen beobachten – es gibt zwei Fahrrinnen, einmal für die großen Binnenfrachter und die Passagierschiffe, und eine deutlich schmälere, die für kleine Paddelboote ausgelegt ist.


Das enge, von roten Sandsteinhängen begrenzte Tal lässt hier nur Platz für kleinere Ansiedlungen – und die Städte sind daher von bescheidener Größe, wie Stadtprozelten mit der über dem Ort aufragenden Burgruine Henneburg oder auf baden-württembergischer Seite Freudenberg, ebenfalls überragt von der altehrwürdigen Burg Freudenberg.





Wenige Kilometer weiter wird der Main wieder zu beiden Ufern bayerisch, und schon bald haben wir unser heutiges Tagesziel, die Kreisstadt Miltenberg, erreicht. Sie liegt höchst anmutig am Südufer des Flusses, umrahmt von den grünen Hügeln des Odenwalds, und begeistert die zahlreichen Besucher mit seiner fachwerkseligen, langgestreckten Altstadt, deren Höhepunkte neben der sie überragenden Mildenburg unter anderem zwei Altstadtbrauereien und das bildhübsche Schnatterloch, ein dreieckiger Marktplatz mit mittelalterlichem Marktbrunnen, sind.











Auch am Mainufer ist es richtig romantisch. Wir fahren deshalb auch abends nochmal hinein in die Altstadt, nachdem wir zuvor unser Quartier im etwas außerhalb gelegenen griechischen Gasthaus Frühlingsgarten bezogen haben.